Die nichtrostende Lean-Duplex-Sorte DX2202 (EN 1.4062) von Aperam bietet in der Abwasserbehandlung eine vergleichbare Beständigkeit gegen lokale Korrosion wie der austenitische Stahl 316L (EN 1.4404). Sein niedriger Nickelgehalt macht ihn wirtschaftlich vorteilhaft.
Eine aktuelle Studie, die von der Fachzeitschrift Materials and Corrosion veröffentlicht wurde, zeigt: Aperams Lean-Duplex-Sorte DX2202 ist unter den untersuchten Bedingungen ähnlich beständig gegen lokale Korrosion wie die austenitische Sorte 316L (EN 1.4404). Durchgeführt wurde die unabhängige Studie unter Federführung des französischen Korrosionsinstituts in Zusammenarbeit mit Veolia, einem führenden Umwelttechnik-Unternehmen mit umfassender Erfahrung in Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung.
Dr. Audrey Allion, Mitverfasserin der Studie, erläutert, warum die Studie angestoßen wurde: „Wenn es um Anwendungen in der Abwasserbehandlung geht, sind nichtrostende Lean-Duplex-Stähle gut aufgestellt. Das gilt sowohl für ihre Korrosionsbeständigkeit als auch für ihre mechanischen Eigenschaften und ihre Verarbeitbarkeit. Dadurch sind sie dort eine Alternative zu den gebräuchlichen austenitischen Sorten. Trotzdem ist ihre Akzeptanz in diesem Markt noch verhalten – wahrscheinlich, weil es, wenn überhaupt, nur sehr wenige Fallstudien zum Einsatz von Duplex-Sorten in der Abwasserbehandlung gibt.“
Ziel der Studie war es, diese Dokumentationslücke zu füllen. Insbesondere sollten die Einsatzbereiche von Lean-Duplex-Stählen für kommunale Kläranlagen klar definiert werden. Die Studie ist eine Initiative von sieben Partnern. Darunter sind zwei der führenden europäischen Hersteller nichtrostender Stähle sowie des Endverbrauchers Veolia. Sie wurde vom französischen Korrosionsinstitut geleitet.
Beständigkeit gegen lokale Korrosion – ein Schlüsselfaktor
Rostfreier Stahl ist in der Abwasserbehandlung seit langem bewährt. Flächenkorrosion ist bei nichtrostendem Stahl bis zu einem pH-Wert von etwa 4 normalerweise vernachlässigbar. Anders die lokale Korrosion: Abhängig von Faktoren wie Temperatur, pH-Wert, Konzentration von aggressiven Verbindungen – hauptsächlich Chloriden – und Zusammensetzung des nichtrostenden Stahls kann sie ein Thema sein.