Die Unternehmen der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie sehen sich Anbetracht der geopolitischen Verwerfungen extremen Herausforderungen gegenüber. Zu Lieferproblemen, Materialengpässen und logistischen Herausforderungen kommt die Kostenexplosion bei Energieversorgung und Vormaterialpreisen. Die Erzeugerpreise vieler Stahl- und Aluminiumprodukte liegen inzwischen 50 % über dem hohen Vorjahresniveau, bei legiertem Material sogar 80 % darüber.
Die Situation spiegelt sich auch in den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage des Verbands der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW) wider, wonach die Unternehmen für 2022 massive wirtschaftliche Belastungen durch den Anstieg der Einkaufspreise und infolge dessen Rückgänge bei Produktion, Umsatz und Gewinn befürchten. Hinzu kommen strukturelle Probleme: Nach wie vor sind Stahl- und Metallverarbeiter stark von Automobil- und Maschinenbauherstellern und damit stark konjunkturell abhängig sowie vom Wandel zur Elektromobilität betroffen.