Die Breitenfeld Edelstahl AG wurde vor 80 Jahren als Eisenwerk Breitenfeld gegründet, 1948 erfolgte weltweit der erste Stranggussversuch, seit 1992 wird Edelstahl erzeugt. 330 Mitarbeiter sorgen für eine Jahresproduktion von etwa 150.000 bis 250.000 t Edelstahl. Seit der Jahrtausendwende hat das in Privatbesitz befindliche Unternehmen knapp 230 Mio Euro investiert, um technologisch am Puls der Zeit zu sein und den ökologischen Fußabdruck noch schlanker zu machen.
Die Kombination von Stahlindustrie und Nachhaltigkeit ist eine herausfordernde Aufgabe, doch zählt sich die Breitenfeld Edelstahl AG zu den Vorreitern in diesem Bereich. „Unser Werk in St. Barbara in der Steiermark, der sogenannten Grünen Mark Österreichs, macht diesem Namen alle Ehre, vor allem, wenn es um grünen Stahl geht“, erklären Huberta Eder-Karner (CFO) und Andreas Graf (CTO), „grüner Stahl oder green steel” sind zwei Wörter, die auf den ersten Blick nicht unbedingt zueinander passen. Trotzdem belegen nüchterne Zahlen, dass dies durchaus machbar ist: Im Durchschnitt stößt die europäische Stahlindustrie etwa
2 t CO2/t produzierten Stahls aus – bei Breitenfeld Edelstahl hingegen sind es lediglich rund 140 kg, also weniger als ein Zehntel.“
Ein entscheidender Aspekt für die emissionsarme Produktion bei Breitenfeld Edelstahl ist die Nutzung eines Elektrolichtbogenofens. Diese Technik, auf die die Branche vermehrt setzt und die in vielen Überlegungen das Herzstück der Transformation der Stahlerzeugung ist, wird im Werk Breitenfeld bereits seit den 1940er-Jahren verwendet. Zwar ist auch hier ein hoher Energiebedarf gegeben, dieser ist aber in elektrischer Form und definitiv im Vorteil, wenn es um Effizienz und Einsparen von Ressourcen geht.
„Im Grunde genommen ist die Breitenfeld Edelstahl AG ein Recyclingbetrieb. Das Vormaterial von Breitenfeld besteht zu 90 % aus Schrotten, die verbleibenden 10 % sind spezielle Legierungen. Aus dieser Mischung entstehen Spezialstähle mit bis zu 121 t Blockgewicht. Rohstoffe werden größtenteils per Bahn angeliefert, auch ein wichtiger Aspekt. Gemeinsam mit dem Logistikpartner Rail Cargo Austria wurden auch Speziallösungen für die Auslieferung großer Blöcke per Bahn entwickelt“, heißt es weiter.
Edelstahl wird in Breitenfeld nicht nur bei 1.700°C aus vorsortiertem Schrott geschmolzen, sondern auch in der Schmiede weiterverarbeitet. Der geschmiedete Stabstahl ist in Rund- und Kantausführung erhältlich und wird geschliffen, gesägt, geschält beziehungsweise gefräst angeboten.
