Edelstahl geht immer, auch in der Architektur. Ob in Fassade oder Dach, matt oder glänzend, in Kombination mit Glas oder Naturstein, immer bietet das Uginox-Architekturportfolio des Herstellers Aperam eine Auswahl an Lösungen. Selbst auf Gestaltungsmittel wie Dreidimensionalität oder Farbe braucht der Planer nicht zu verzichten.
Besondere Bekanntheit haben die Bedachungsbleche vom Typ Uginox Patina erlangt. „Mit ihnen verhält es sich wie mit einem guten Rotwein“, meint Martin Michlmayr, als Sales Manager Roofing Germany & Austria für die Uginox-Spenglerprodukte zuständig. „Durch Alterung prägt sich ihr Charakter aus.“ Dafür sorgt ein zusätzlicher Zinnüberzug, der durch Bewitterung eine charakteristische Patina bildet. Damit wurde auch die Villa des Operettenkomponisten Franz Lehár, heute ein Museum, im österreichischen Bad Ischl stilwahrend und zugleich mit einem modernen und langlebigen Bedachungswerkstoff saniert.
Als Grundwerkstoffe dienen bei Uginox Patina ferritische nichtrostende Stähle. Da sie nicht mit Nickel legiert sind, stellen sie die wirtschaftlichste Variante des Edelstahl-Dachs dar. Bereits seit rund 50 Jahren sind sie im Markt etabliert. Ihr Gefüge ist doppelt – mit Titan und Niob – stabilisiert. Diese Legierungsbestandteile tragen zu ihrer guten Umformbarkeit bei. So lassen sie sich mit den üblichen Spenglerwerkzeugen bearbeiten. Die Variante K41 (EN 1.4509) ist für normale atmosphärische Bedingungen bestimmt, die Sorte K44 (EN 1.4521) ist zusätzlich mit Molybdän legiert und dadurch auch für korrosivere Umgebungen geeignet.
Wer die dauerhaft cleane klassische Edelstahl-Optik bevorzugt, findet in Uginox Top das richtige Produkt. Hierbei handelt es sich um austenitische, also nickellegierte, Werkstoffe. Optisch ähneln die Bleche gestrahlten Ausführungen, tatsächlich sind sie jedoch mustergewalzt. Obwohl das Erscheinungsbild matt ist, bleibt durch die Prägung die geringe Mikrorauheit der Ausgangsoberfläche erhalten – und damit deren schmutzabweisender Charakter.
Auch mal die Wände hochgehen
Mit dem Werkstoff Uginox Top 304 ist die Fassade des Schulzen-trums Simone Veil im französischen Givors bekleidet, denn er eignet sich keineswegs nur für Bedachungen, sondern entfaltet auch in der Vertikalen seine Wirkung. Carsten Fischer, seit Neuestem Architekturberater für Uginox, erläutert: „Gerade der Werkstoffkontrast mit Materialien wie Holz oder Sichtbeton ist äußerst reizvoll. Das Beispiel zeigt auch, wie wenig eine solche Winkelfalzfassade aufträgt. Damit bietet sie sich auch für die Bekleidung von nachträglich gedämmten Bestandsbauten an, die durch die Blechhaut einen neuen und ausdrucksstarken Look erhalten“.
Zu den größten Edelstahl-Dächern europaweit gehört der Hauptbahnhof von Rotterdam. Das großflächige Dach hat in Teilen nur ein geringes Gefälle. Die Nähte sind deshalb rollnahtgeschweißt und damit auch im Bereich von Wasseransammlungen dauerhaft dicht. Nichtrostender Stahl in Verbindung mit dieser speziellen Schweißtechnik stellt die einzige Möglichkeit dar, Metalldächer selbst auf Null-Grad-Dächern zu realisieren.
Paradebeispiel für eine Gebäudehülle, in der Dach und Fassade eine übergangslose Einheit bilden, ist das Paneum im österreichischen Asten nahe Linz. Einem aufgegangen Teigklumpen gleich, ruht der Baukörper über dem Eingangsbauwerk aus Sichtbeton. Errichtet vom Backgrundstoff-Lieferanten Backaldrin, dient das Gebäude gleichzeitig als Kundeninformationszentrum und Veranstaltungsstätte. Die Haut besteht aus mehr als 3.000 individuell gekanteten und formschlüssig ineinandergreifenden Schindeln. Als Ausgangsmaterial diente Uginox Mat der Sorte EN 1.4404, das zusätzlich projektspezifisch gestrahlt wurde. Das renommierten Architektenbüro COOP Himmelb(l)au Wolf D. Prix & Partner GmbH zeichnet für den Entwurf verantwortlich.