Eine Philosophie, die hilft, Prozesse im Unternehmen effizienter zu gestalten – das verbirgt sich hinter dem Begriff „Lean Organisation“. Diese ganzheitliche Methode bezieht sich nicht nur auf einzelne Bereiche, sondern umfasst das gesamte Unternehmen. 2018 hat die Cogne Acciai Speciali S.p.A. damit begonnen, diese Art der Prozessoptimierung in ihrem Hauptwerk in Italien zu etablieren. Seitdem wird die Philosophie sukzessive in den ausländischen Niederlassungen umgesetzt – wie aktuell am Standort in der Nähe von Bremen, von dem aus die deutschlandweite Einführung gesteuert wird.
Ein zentrales Element der Lean Organisation ist die 6-S-Methode, die zur Arbeitssicherheit und Produktivitätssteigerung beitragen soll. Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren, Selbstdisziplinieren und Sicherheit sind die Leitlinien, an denen sich die verschiedenen Maßnahmen zur Prozessoptimierung orientieren. Umgesetzt werden sie unter anderem durch Digitalisierung, tägliche Arbeitsroutinen, Workshops und Schulungen. Mit Erfolg, wie erste Erfahrungswerte zeigen: In nur drei Jahren hat sich die Zahl der Sicherheitsprüfungen und -hinweise durch Angestellte verdoppelt. Die allgemeine Arbeitseffizienz ist um 10 % gestiegen. Durch das Management der Lagerbestände und aller Arbeitsschritte zwischen Materialeingang und Auftragserfüllung konnten die Durchlaufzeiten um 15 % und Bestände an Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen um 22,5 % reduziert werden. „Besonders erfreulich für die Kundschaft ist auch unsere verbesserte Serviceleistung“, sagt Stefan Lölling, Walzdraht- und Halbzeugexperte bei Cogne Edelstahl, „mit einer Durchlaufzeit von jetzt sieben Tagen gegenüber vorher 34 Tagen ist das Reklamationsmanagement deutlich effizienter geworden.“
Von der Führung vorgelebt
In Deutschland umfassen die bisherigen Maßnahmen unter anderem die Optimierung der Lagerflächen und die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für die Ordnung am Arbeitsplatz und die Wichtigkeit, die innerbetrieblichen Verkehrswege sauber und übersichtlich zu halten. Darüber hinaus wurde die IT-Infrastruktur modernisiert, sodass Sicherheitsdatenblätter und andere Dokumente schnell und einfach zugänglich sind. Um eingefahrene Strukturen aufzubrechen, setzt Cogne auf viele und intensive Mitarbeitergespräche, in denen die Vorteile der neuen Arbeitsweise deutlich gemacht werden. Auch die Unternehmensführung lebt die eingeführten Prozesse vor und beteiligt sich unter anderem an Aufräum- und Säuberungsaktionen, bei denen vom CEO über den Abteilungsleiter bis zum Maschinen-
bediener alle in einem Team zusammenkommen.
„Cogne wird in den kommenden Jahren daran arbeiten, Prozesse zu stabilisieren und weiter im Unternehmen zu verankern. Damit erhöht sich die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Stefan Lölling, „das wiederum steigert Effizienz und Produktivität, reduziert Arbeitsunfälle und führt zu weniger Fehlzeiten. Am Ende des Tages kommt das unseren Kunden zugute und sichert unsere Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft.“
Die Cogne Edelstahl GmbH ist die deutsche Vertriebsniederlassung des italienischen Edelstahl- und Nickelbasiswerkstoff-Herstellers Cogne Acciai Speciali S. p. A. in Aosta in Italien. Cogne Edelstahl vertreibt deren Produkte im deutschsprachigen Raum mit Schwerpunkten in Deutschland, Österreich und BeNeLux. Mit den Vertriebsniederlassungen in Neuss, Rudersberg a. d. Murr und Stuhr bei Bremen, werden Kunden mit Edelstahl-Langprodukten aus der Produktion in Italien, Taiwan und Schweden versorgt. Ferner betreibt Cogne Edelstahl den Handel mit Stahl, Edelstahl und sonstigen Metallen, die nicht zum Produktionsportfolio der Muttergesellschaft gehören.