Aperam – oberflächlich betrachtet
Optik und Funktionalität auf einen Nenner gebracht

Aperam erweitert sein Angebot um neue Kombinationen von Sorten, Oberflächen und Abmessungen. Die hochmoderne Ausstattung der zwei deutschen Service-Center, davon eines mit zusätzlicher Oberflächenveredelung, ermöglicht es, auch Sonderoberflächen schnell herzustellen und zu liefern.

„Beauty is only skin deep”, lautet ein Sprichwort. Dass allerdings die schöne Oberfläche über die Qualität der Substanz nur wenig aussagt, trifft für nichtrostenden Stahl nicht zu. Bei ihm entscheidet die Oberfläche darüber, ob der Werkstoff insgesamt sein Versprechen, ein rostfreier Edelstahl zu sein, auch auf Dauer einhalten kann. Voraussetzung dafür ist, dass die transparente, nur einige Atomlagen dicke Passivschicht in ihren selbstheilenden Eigenschaften nicht beeinträchtigt wird.

Oberfläche zu optimieren und sie in allen Stufen der Herstellung und Weiterverarbeitung zu schützen, ist Aperam folglich ein vordringliches Anliegen. Denn nicht jeder Schliff, der gut aussieht, ist auch gut. Wahl des Schleifmittels, Geschwindigkeit und Andruck entscheiden darüber, wie das Schliffbild unter dem Mikroskop aussieht.

Der Endanwender merkt den Unterschied zwischen einer guten und einer nur gut aussehenden Oberfläche daran, wie schmutzabweisend und reinigungsfreundlich das fertige Produkt ist – und damit auch wie korrosionsbeständig. Im Labor widerspiegelt sich die Oberflächenqualität in den elektrochemischen Tests. Die Messung der kritischen Lochfraßtemperatur (critical pitting temperature, CPT) macht den Einfluss der Oberflächenausführung auf die Korrosionsbeständigkeit objektivierbar.

Werksseitige Oberflächen
Bei den werkseitigen Oberflächen machte Aperam mit zwei Neuerungen von sich reden. Die eine ist Grobblech mit einer echten 2B-Oberfläche. Sie wird durch den Fertigungsprozess erzielt und nicht durch nachträgliche Oberflächenbearbeitung. Möglich wird das durch die Herstellung von Blechen aus Coil-Material in Dicken bis zu 12,7 mm.

Das kontinuierliche Walzverfahren bei Coils bietet deutlich bessere Voraussetzungen für niedrige Abmessungstoleranzen als das stückweise Walzen von Blechen derselben Dicke. Und auch die Oberfläche ist besonders gleichmäßig. Mit einem Rauhigkeitswert Ra von weniger als 0,6 µm erfüllen diese dicken Bleche die Anforderungen der Lebensmittelindustrie.

In Vorbereitung befindet sich auch eine 2B-Oberfläche auf dem Lean-Duplex-Stahl DX2101 (EN 1.4162). Der ist zudem inzwischen in einer Dicke von nur 0,5 mm erhältlich, und das ist unter den europäischen Herstellern eine Exklusivität von Aperam. Gerade im Tankbau für hygienekritische Anwendungen hat diese Kombination von Werkstoff und Oberflächen großes Potenzial.

Service-Center-Oberflächen
Dekorative Schliffe gehören zum Dienstleistungsangebot des Service-Centers im baden-württembergischen Sersheim. Dort stehen eine hochmoderne Querteilanlage mit Schleifeinheit sowie eine Coil-Schleifanlage. Die Routiniers von Aperam haben die Schleifparameter sicher im Griff. Besonders beliebt sind geschliffene und gebürstete Oberflächen, bei Aperam Duplo-Schliff genannt.

Hersteller von Hausgeräten, Kücheneinrichtungen oder hochwertigen Konsumgütern geben oft markenspezifische Sonderschliffe vor, um eine einheitliche Optik ihrer Produkte über das gesamte Sortiment hinweg sicherzustellen. So differenzieren sie sich auch gegenüber ihren Mitbewerbern.

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