Outokumpu: Klimauhr tickt
Whitepaper zur Zukunft von Stahl

Der grüne Wandel gilt als einer der Haupttreiber der industriellen Transformation im 21. Jahrhundert. 2023 erreichte die Stahlindustrie, sowohl Kohlenstoff- als auch Edelstahl, einen Marktwert von 928 Mrd US$ und produzierte etwa 2 Mrd t Stahl. Derzeit ist die Stahlindustrie für 10 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Fakt ist: Die Gesellschaft wird auch in Zukunft erhebliche Mengen an Energie und Stahl benötigen. Bis 2050 müssten die Emissionen der Stahlindustrie im Vergleich zum Stand von 2022 um 90 % gesenkt werden – eine monumentale Veränderung, die eine tiefgreifende Transformation der Stahlakteure erfordert, und zwar auf der ganzen Welt.

Outokumpu, eigenen Angaben zufolge weltweit führender Anbieter von nachhaltigem Edelstahl, veröffentlichte kürzlich ein Whitepaper zur Zukunft von Stahl, in dem fünf entscheidende Veränderungen identifiziert werden, um den grünen Wandel und die erforderliche industrielle Transformation zu beschleunigen. Der Bericht vermittele eine klare Sicht auf die Entwicklung der Stahlindustrie, so Outokumpu, dabei werde die wachsende Notwendigkeit der Dekarbonisierung und der Überwindung von Kohlenstoffemissionen, die Bedeutung eines stabilen und langfristigen regulatorischen Umfelds, die Notwendigkeit, in der Kreislaufwirtschaftswertschöpfungskette aufzusteigen, die gemeinsame Verantwortung für grüne Investitionen und die Notwendigkeit einer Neupositionierung des grünen Wandels zur Gewinnung öffentlicher Unterstützung berücksichtigt.

„Die strategische Bedeutung von Stahl und anderen Ressourcen steht erneut im Rampenlicht, da die Nationen mit den Herausforderungen der Gewährleistung der industriellen Widerstandsfähigkeit und der Bewältigung des grünen Wandels zu kämpfen haben. Und während der Augenmerk bei Stahl heute auf Kohlenstoffemissionen liegt, werden die Herausforderungen von morgen einen ganzheitlichen Ansatz erfordern, der wahrscheinlich zunehmend mehr planetarische Grenzen und höhere soziale Anforderungen umfasst. Zu erkennen, in welcher Phase des Wandels sich eine Organisation befindet, ist entscheidend, um den Wandel einzuleiten, der weit über die Verbesserung von Materialien oder die Reduzierung von Emissionen hinausgeht. Die Organisationen, die erfolgreich sein werden, werden diejenigen sein, die mutig neue Strategien annehmen, die mit der Geschäftsphilosophie des 21. Jahrhunderts übereinstimmen“, sagt Johann Steiner, Executive Vice President für Nachhaltigkeit, Strategie und Menschen bei Outokumpu.

Gemeinsame Verantwortung und Rebranding sind erforderlich, um Entwicklung zu beschleunigen und Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen
Bei einigen der identifizierten Veränderungen waren die ersten Fortschritte vielversprechend, da Branchenvorreiter Schritte in Richtung Dekarbonisierung und zunehmende Kreislaufwirtschaft unternehmen. Die Stahlindustrie ist der Kreislaufwirtschaft am nächsten, da weltweit fast 85 % des Altstahls zum Recycling gesammelt werden – weil nur 30 % davon zur Herstellung von neuem Stahl verwendet werden, besteht noch Verbesserungsbedarf. Es bleibt wohl noch viel zu tun, um die Branche umzugestalten und den grünen Wandel in einen neuen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln, der grünes Wachstum sicherstellt. Am Horizont zeichnen sich auch neue Bedrohungen ab, nicht zuletzt durch zunehmende geopolitische Herausforderungen. Dem Bericht zufolge sind ehrgeizige, langfristige Strategien und staatliche Unterstützung erforderlich, um den grünen Wandel zu beschleunigen. Um öffentliches Interesse und Unterstützung zu wecken, fordert der Bericht auch ein Rebranding des grünen Wandels, um ihn in Form einer nachhaltigeren Art des Konsums für die Öffentlichkeit greifbarer und sichtbarer zu machen.

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